Beziehungssache Dreifaltigkeit

Anregung zum Dreifaltigkeitssonntag (passendes Evangelium)

Liebe Gemeinde,

Heute, am Dreifaltigkeitssonntag, stehen wir vor einem Rätsel. Wir sprechen von Gott als dem Dreieinen – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Drei Personen, ein Gott. Das wirkt schon unbegreiflich.

Wenn Worte nicht reichen

Das Wort „Dreifaltigkeit“ oder „Dreieinigkeit“ hat Jesus selbst nie verwendet. Es ist ein Begriff, den Theologen Jahrhunderte später prägten, um das Unbeschreibbare zu beschreiben. Aber Jesus sprach von etwas anderem – er sprach von Beziehungen.

„Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn…“ So beschreibt Jesus in Matthäus 11,27 eine Intimität, die über alles hinausgeht, was wir Menschen kennen. Eine Vertrautheit so tief, dass zwei zu einem werden, ohne ihre Eigenständigkeit zu verlieren.

Stellen Sie sich vor: Sie kennen jemanden so gut, dass Sie seine Gedanken häufig erraten können, bevor er sie ausspricht. Sie verstehen seine Gesten, seine Pausen, sein Schweigen. Und gleichzeitig kennt er Sie genauso. Diese Verbindung geht so tief, dass die Grenzen zwischen Ihnen und ihm zu verschwimmen scheinen – und doch bleiben Sie zwei verschiedene Menschen.

Jesus beschreibt genau das: „Der Sohn ist im Vater und der Vater im Sohn“ (Johannes 14,10-13). Eine Einheit, die nicht Verschmelzung bedeutet, sondern vollkommene Liebe.

Die Liebe, die Person wird

Aber da ist noch mehr. Wenn zwei Menschen sich so lieben, wie Gott Vater den Sohn und der Sohn den Vater liebt, dann ist diese Verbindung so gewaltig, dass etwas Neues entsteht. Diese Liebe ist nicht nur ein Gefühl, das zwischen ihnen fließt – diese Liebe wird selbst zu einer Person: dem Heiligen Geist.

Haben Sie das schon einmal erlebt? Dass die Liebe zwischen zwei Menschen so stark wird, dass sie fast greifbar im Raum steht? Dass sie andere Menschen anzieht und verwandelt? Der Heilige Geist ist Gottes Liebe, die so mächtig ist, dass sie selbst göttliche Person wird.

Nach Jesu Auferstehung setzt dieser Geist die begonnene Mission fort. Er spricht und handelt nicht unabhängig, sondern immer in vollkommener Übereinstimmung mit Vater und Sohn. Drei Personen, ein Wille, eine Liebe.

Paulus fand für dieses Geheimnis wunderbare Worte, als er die Korinther segnete: „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei bei euch!“ (2. Korinther 13,13)

Ein Bild aus dem Leben

Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen – eine Geschichte, die uns helfen kann, dieses Geheimnis zu verstehen, auch wenn sie es nicht vollständig erklären kann.

Da ist ein Mensch, der das Leben liebt, sich selbst annimmt, aber tief in seinem Herzen spürt: Diese Liebe möchte geteilt werden. Sie drängt nach außen, sucht eine Antwort.

So begegnen sich ein Mann und eine Frau. Sie verlieben sich – nicht nur oberflächlich, sondern mit einer Tiefe, die sie selbst überrascht. Sie wünschen sich gegenseitig nur das Beste. Sie schätzen den anderen gerade in seiner Andersartigkeit. Sie verbringen Zeit miteinander und finden in dieser Nähe einen Frieden, den sie nie für möglich gehalten hätten.

Ihre Liebe wird so stark, dass sie sich ein Leben ohne den anderen nicht mehr vorstellen können. Wenn sie getrennt wären, würde ein Teil von ihnen fehlen – nicht nur äußerlich, sondern in ihrem tiefsten Inneren.

Diese Liebe drängt weiter. Sie wollen heiraten, ein Leben zusammen aufbauen. Aber da ist noch etwas: Ihre Liebe möchte sich entfalten, möchte weitergegeben werden. Sie wünschen sich ein Kind.

Und dann geschieht das Wunder: Ein kleines Leben erblickt das Licht der Welt. Beide Eltern schauen ihr Kind an und sagen gemeinsam: „Das ist unser Sohn. Er gleicht mir. Etwas von mir ist in ihm.“

Liebe, die sich spiegelt

Das Kind wächst heran. Es lernt, seine Eltern bewusst zu lieben. Es freut sich, wenn sie da sind, macht ihnen kleine Geschenke, fühlt sich in ihrer Mitte geborgen.

Und etwas Faszinierendes geschieht: Die Mutter entdeckt in ihrem Kind Züge des Vaters – und liebt ihr Kind nicht nur um seiner selbst willen, sondern auch, weil er das Kind ihres geliebten Mannes ist. Der Vater sieht in seinem Kind die Mutter wieder – und liebt es auch deshalb, weil es ihr ähnelt.

So lieben sie sich durch das Kind hindurch neu. Die Liebe wird reicher, tiefer, vielschichtiger.

Das Geheimnis verstehen

In diesem Bild können wir etwas vom Geheimnis der Dreifaltigkeit erahnen: Der Vater steht für Gott Vater, die Mutter für den Heiligen Geist, das Kind für Jesus Christus. Ihre Beziehungen zueinander weisen auf die unendliche Liebe hin, die zwischen den göttlichen Personen fließt.

Aber verstehen Sie mich nicht falsch: Dieses Bild ist nur ein schwacher Abglanz der Wirklichkeit. Eine Familie sind immer noch drei getrennte Menschen. Gott aber ist wahrhaft einer – und doch drei Personen in vollkommener Liebe vereint.

Was bedeutet das für uns?

Liebe Gemeinde, warum ist das wichtig für unser Leben? Weil es uns zeigt: Gott ist nicht einsam. Gott ist nicht ein distanzierter Herrscher im Himmel. Gott ist Beziehung, Gott ist Liebe, Gott ist Gemeinschaft.

Und in diese Gemeinschaft lädt er uns ein. Wenn wir beten, sprechen wir nicht zu einem fernen Gott, sondern treten ein in den Kreis der göttlichen Liebe. Der Vater, der uns geschaffen hat. Der Sohn, der für uns gestorben und auferstanden ist. Der Heilige Geist, der in uns wohnt und uns verwandelt.

Das Geheimnis der Dreifaltigkeit strapaziert unseren Verstand – das ist wahr. Aber es tröstet unser Herz. Denn es sagt uns: Du bist nicht allein. Du bist hineingenommen in eine Liebe, die größer ist als alles, was du dir vorstellen kannst.

Diese Liebe wartet nicht darauf, dass du sie verstehst. Sie wartet darauf, dass du sie lebst.

von P. Oliver Heck


Hinweis, lt. KI-VO Art.50 : Der Text wurde von mir eigenständig erstellt. Für die Korrektur und stilistische Anpassung wurde folgende KI verwendet: Claude Sonnet 4.0 von Anthropic. Danach wurde der Text noch einmal von mir korrigiert.