Die Gegenwart Christi in der Eucharistie – Fronleichnam

am Beispiel eines Eherings und der Chagall-Fenster erklärt

passendes Evangelium: Brotvermehrung nach Lukas

Liebe Schwestern und Brüder,

heute, sechzig Tage nach Ostern, feiern wir Katholiken das Fronleichnamsfest – ein Fest, bei dem wir besonders die Gegenwart Jesu unter der Gestalt der Eucharistie ehren. Vielerorts ziehen Prozessionen durch die Straßen, ein sichtbares Zeichen unseres Glaubens.

Doch wenn wir den Inhalt dieses Festes näher betrachten, geraten wir schnell an die Grenzen des Verstehbaren: Die Eucharistie – die Gegenwart Jesu unter der Gestalt von Brot und Wein.

Die Kirche beruft sich auf das letzte Abendmahl Jesu, bei dem Jesus den Jüngern eine besondere Art der Gedächtnisfeier hinterlassen hat. Er wollte sicherstellen, dass sich seine Jünger in seinem Namen versammeln und die Gegenwart Gottes unter den Menschen feiern. Die katholische Kirche versteht Jesu Vermächtnis „Dies ist mein Leib“ so, dass er sich unter der Gestalt des Brotes bei jeder Eucharistiefeier wahrhaft gegenwärtig macht. Menschen, die zur Kommunion gehen, können dadurch eine besondere Beziehung zu Jesus aufbauen. Rational verstehen lässt sich das nicht. Es gibt auch keine direkten Vergleiche dafür.

Dennoch möchte ich es versuchen – mit zwei Bildern, die uns näher an dieses Geheimnis heranführen können:

Der Ring der Verbundenheit

Stellen Sie sich ein Ehepaar vor, das eine tiefe Zuneigung zueinander empfindet – bis zum Tod. Nun stirbt die Frau, und der Ehemann entschließt sich, von nun an nicht nur seinen eigenen Ehering zu tragen, sondern auch den seiner verstorbenen Frau.

Dieser Ring, den seine Frau jahrelang getragen hat, ist für ihn mehr als ein Stück Metall. Er würde niemals einen gleichen Ring kaufen wollen – nein, es muss genau dieser Ring sein, den ihre Hände berührt haben, auch wenn er abgenutzt ist. Der Ring weckt in ihm Erinnerungen: Höhen und Tiefen, schöne und schwere Erlebnisse ihrer gemeinsamen Ehejahre. Für den Mann wird der Ehering nicht nur zum äußeren Zeichen der Verbundenheit – beim Tragen des Rings empfindet er eine Tiefe Verbundenheit mit seiner Frau, auch über ihren Tod hinaus. Ein Außenstehender könnte das nicht nachvollziehen. Jemand, der die Geschichte nicht kennt, würde vermuten, es sei nur ein Stück Edelmetall.

Das durchscheinende Licht

Mein zweites Beispiel: Kirchenfenster, wie sie in fast allen Gotteshäusern zu finden sind. Wenn das Licht der Sonne das Buntglas durchflutet, erstrahlt die Kirche, und das Sonnenlicht vermittelt die Botschaft des Künstlers.

Besonders deutlich wird dies in St. Stephan in Mainz mit den Chagall-Fenstern. Alle Fenster leuchten in einem tiefen, strahlenden Blau. Auch wenn die Sonne nicht stark scheint, durchflutet die Farbe des Himmels den Raum. Chagall wollte damit deutlich machen: Hier ist ein Ort des Himmels.

Wer offen dafür ist, kann dieses Leuchten wahrnehmen und in sich aufnehmen. Obwohl Chagall längst selbst im Licht ist, erstrahlen seine Fenster noch immer und erinnern an den Himmel. Betrachtet man die Chorfenster genauer, erkennt man eine Welt voller Engel, die die Menschen durch ihr ganzes Leben begleiten. So machen seine Fenster den Himmel in dieser Kirche gegenwärtig. Chagall meinte einmal, seine Fenster würden zu einer „durchscheinenden Scheidewand zwischen seinem Herzen und dem Herzen der Welt“.

Die Einladung zum Geheimnis

Diese Bilder führen uns an das Geheimnis der Eucharistie heran, ohne es zu erklären. Denn manche Wahrheiten erschließen sich nicht dem prüfenden Verstand, sondern dem offenen Herzen. In der Eucharistie begegnet uns Christus nicht als Idee oder Erinnerung, sondern als lebendige Gegenwart – so real wie die Liebe, die im Ring des Witwers weiterlebt, so gegenwärtig wie das Himmelslicht in Chagalls Fenstern.

Mögen wir heute die Augen unseres Herzens öffnen für diese Gegenwart, die größer ist als unser Verstehen.


von P. Oliver Heck

Hinweis, lt. KI-VO Art.50 : Der Text wurde von mir eigenständig erstellt. Für die Korrektur und stilistische Anpassung wurde folgende KI verwendet: Claude Sonnet 4.0 von Anthropic. Danach wurde der Text noch einmal von mir korrigiert.