
Diese Auslegung auf youtube ansehen: https://youtu.be/W5hcAA8vqqg
Versetzen wir uns einmal in die Lage der Menschen zur Zeit Jesu. Sie litten unter der römischen Herrschaft nicht nur weil sei Abgaben an Rom zahlen mussten, sondern auch weil sie eine fremde Macht im Land war, die wenig Verständnis für ihre Kultur und ihre Religion hatte. Die Fremdherrschaft war für die Israeliten wie eine Plage. Einige schlossen sich militanten Gruppen an und wollte die Römer gewaltsam aus Israel vertreiben.

Dann hörte man in der Stadt und auf dem Land von einem der den Heilsbringer, den Messias, ankündigt. Sie redeten von Johannes dem Täufer. Für die Leute war er ein Hoffnungsträger. Viele hofften, dass endlich die Ungerechtigkeit und die Fremdherrschaft ein Ende haben würde.
So ganz erfüllte Johannes der Täufer dann nicht die Erwartungen derer, die einen politischen Wechsel wollten. Er setzte bei jedem Einzelnen an und rief die Leute zum Umdenken auf und zu Veränderungen in ihrem Leben. Zum Beispiel rief er die Mensch dazu auf, zu teilen – besonders bei den Grundbedürfnissen: Wenn jemand nichts zum Anziehen hat und ich genug Kleider habe, sollte ich etwas von meinem Überfluss abgeben. Dieser Grundansatz ist bis heute gültig und bildet die Grundlage des christlichen Lebens.

Vielleicht geht es uns wirtschaftlich nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren, und der Wohlstand hat gefühlt abgenommen. Aber immer noch sind die Kleiderschränke der meisten gefüllt, während andere Menschen in der Welt laufen in Lumpen herum. Wir müssen uns zwischen verschiedenen Buttersorten entscheiden, während andere sich keine Butter mehr leisten können.
Wo es an Gerechtigkeit fehlt, herrscht Unfrieden.
Man könnte über die Superreichen schimpfen. Kürzlich kam die Meldung, dass der reichste Mensch der Welt 400 Milliarden Dollar besitzt. Er könnte damit Millionen von Menschen Kleidung und Nahrung geben.
Sicherlich hätte Johannes der Täufer das seiner deutlichen Art angeprangert.
Das Evangelium zeigt uns einen anderen Weg: Ganz gewöhnliche Menschen kommen zu Johannes und wollen wissen: „Was soll ich tun, wenn der Messias kommt und ich mich drauf vorbereiten will?“ Johannes gab jedem, der fragte, Anweisungen wie er gerechter leben kann.

Am Ende kündigt er auch noch den Messias an. Und dieser wird nicht fragen wie reich man ist, sondern inwieweit man gegeben hat. Er wird nicht danach fragen wie beliebt man war, sondern wie man andere Menschen behandelt hat, auch diejenigen, die einem unangenehm sind.
Eigentlich ganz einfach – und eigentlich wissen es irgendwie auch die meisten Menschen. Fangen wir an!
Passendes Lied dazu: „Jetzt ist die Zeit“ (externer Link auf evangeliums.net)