Schlagwort: Frieden

  • Predigt zum Hochfest der Gottesmutter Maria am 1. Januar

    Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,

    heute, begrüßen wir nicht nur ein neues Jahr, sondern feiern auch das Hochfest der Gottesmutter Maria. Dieses Fest lädt uns ein, die Augen auf Maria zu richten, die Frau, die Gott in einzigartiger Weise erwählt hat. In ihr spiegelt sich die ganze Tiefe des Glaubens, die Wärme einer Mutter und die Hoffnung auf das Heil wider. Ist das nicht ein wunderbarer Beginn für unser Jahr?

    Maria, die Mutter Gottes – ein Geschenk an die Welt

    Der ewige Gott wurde Mensch durch Maria. Durch ihr „Ja“ öffnete sie der Welt das Tor zur Erlösung. Ihr Vertrauen, ihr Mut und ihre Hingabe veränderten alles. Deshalb heißt sie in der Ostkirche auch „Gottesgebärerin“. Auf unzähligen Bildern wurde Maria dargestellt. Mit einem sanften Gesicht, das Frieden ausstrahlt. Auf vielen Ikonen schaut der kleine Jesus schon wie ein Erwachsener den Betrachter an und segnet die Menschen.  Ein Bild der Hoffnung und des Trostes für die ganze Welt. Maria hält den Erlöser nicht nur für sich, sondern sie schenkt ihn uns allen.

    Gottesgebärerin, russische Ikone, Quelle Wikipedia – gemeinfrei

    Maria, ein Vorbild für uns alle

    Maria lehrt uns, was es heißt, sich ganz auf Gott zu verlassen. Ihr „Mir geschehe nach deinem Wort“ war kein leichtfertiges Versprechen, sondern ein Ausdruck tiefsten Vertrauens. Sie kannte die Herausforderungen und Sorgen des Lebens, und doch bewahrte sie alles in ihrem Herzen und vertraute darauf, dass Gott sie führen würde.

    Lassen wir uns von ihr inspirieren, das neue Jahr mit diesem Geist des Vertrauens zu beginnen. Fragen wir uns: Wo kann ich wie Maria auf Gott hören? Wo kann ich mutig mein „Ja“ sprechen?

    Maria, die Mutter des Friedens

    Am Beginn eines neuen Jahres sehnen wir uns nach Frieden. Frieden in der Welt, Frieden in unseren Familien, Frieden in unseren Herzen. Maria, die Mutter des Friedens, erinnert uns daran, dass echter Frieden nur von Gott kommen kann. Das Kind, das sie in ihren Armen trägt, ist der Friedensfürst, derjenige, der mit seiner Geburt die Dunkelheit der Welt erhellt hat.

    Heute, an diesem Festtag, sind wir eingeladen, diesen Frieden in unser Leben zu lassen. Lassen wir uns von Maria anleiten, Friedensstifter zu sein – indem wir Vergebung schenken und Brücken bauen.

    Ein neues Jahr mit Maria beginnen

    Liebe Schwestern und Brüder, das neue Jahr liegt vor uns wie ein unbeschriebenes Blatt. Es wird Herausforderungen bringen, aber auch viele Segnungen. Mit Maria an unserer Seite können wir diesen Weg mutig gehen. Sie ist nicht nur die Mutter Gottes, sondern auch unsere Mutter. Sie geht mit uns, sie betet für uns, sie zeigt uns den Weg zu ihrem Sohn.

    Lassen wir uns heute neu auf diesen Weg ein: Ein Weg des Glaubens, des Vertrauens und der Liebe. Bitten wir Maria um ihren Schutz und ihre Fürsprache:

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes neues Jahr! Möge der Friede Christi in Ihren Herzen wohnen, und möge Maria Sie mit ihrem mütterlichen Schutz begleiten.

  • Ausl. 3. Advent C – Frieden durch Gerechtigkeit

    Römische Herrschaft
    Römische Herrschaft in Israel, erzeugt von mistral.ai

    Diese Auslegung auf youtube ansehen: https://youtu.be/W5hcAA8vqqg

    Versetzen wir uns einmal in die Lage der Menschen zur Zeit Jesu. Sie litten unter der römischen Herrschaft nicht nur weil sei Abgaben an Rom zahlen mussten, sondern auch weil sie eine fremde Macht im Land war, die wenig Verständnis für ihre Kultur und ihre Religion hatte. Die Fremdherrschaft war für die Israeliten wie eine Plage. Einige schlossen sich militanten Gruppen an und wollte die Römer gewaltsam aus Israel vertreiben.  

    Prophet der Gerechtigkeit, erzeugt von mistral.ai

    Dann hörte man in der Stadt und auf dem Land von einem der den Heilsbringer, den Messias, ankündigt. Sie redeten von Johannes dem Täufer. Für die Leute war er ein Hoffnungsträger. Viele hofften, dass endlich die Ungerechtigkeit und die Fremdherrschaft ein Ende haben würde.

    So ganz erfüllte Johannes der Täufer dann nicht die Erwartungen derer, die einen politischen Wechsel wollten. Er setzte bei jedem Einzelnen an und rief die Leute zum Umdenken auf und zu Veränderungen in ihrem Leben. Zum Beispiel rief er die Mensch dazu auf, zu teilen – besonders bei den Grundbedürfnissen: Wenn jemand nichts zum Anziehen hat und ich genug Kleider habe, sollte ich etwas von meinem Überfluss abgeben. Dieser Grundansatz ist bis heute gültig und bildet die Grundlage des christlichen Lebens.

    Ruf nach Gerechtigkeit
    (CC) Foto von Ferdous Hasan: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-hand-portrat-text-5150610/

    Vielleicht geht es uns wirtschaftlich nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren, und der Wohlstand hat gefühlt abgenommen. Aber immer noch sind die Kleiderschränke der meisten gefüllt, während andere Menschen in der Welt laufen in Lumpen herum. Wir müssen uns zwischen verschiedenen Buttersorten entscheiden, während andere sich keine Butter mehr leisten können.

    Wo es an Gerechtigkeit fehlt, herrscht Unfrieden.

    Man könnte über die Superreichen schimpfen. Kürzlich kam die Meldung, dass der reichste Mensch der Welt 400 Milliarden Dollar besitzt. Er könnte damit Millionen von Menschen Kleidung und Nahrung geben.

    Sicherlich hätte Johannes der Täufer das seiner deutlichen Art angeprangert.

    Das Evangelium zeigt uns einen anderen Weg: Ganz gewöhnliche Menschen kommen zu Johannes und wollen wissen: „Was soll ich tun, wenn der Messias kommt und ich mich drauf vorbereiten will?“ Johannes gab jedem, der fragte, Anweisungen wie er gerechter leben kann.

    (cc) Foto von Nahmad Hassan: https://www.pexels.com/de-de/foto/hande-menschen-gruppe-festhalten-11359523/

    Am Ende kündigt er auch noch den Messias an. Und dieser wird nicht fragen wie reich man ist, sondern inwieweit man gegeben hat. Er wird nicht danach fragen wie beliebt man war, sondern wie man andere Menschen behandelt hat, auch diejenigen, die einem unangenehm sind.

    Eigentlich ganz einfach – und eigentlich wissen es irgendwie auch die meisten Menschen. Fangen wir an!

    Passendes Lied dazu: „Jetzt ist die Zeit“ (externer Link auf evangeliums.net)