Schlagwort: Liebe zu Kindern

  • Ausl. 4. Advent C – Liebe zwischen Müttern und Kindern

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    Maria besucht Elisabeth
    Quelle: Wikipedia https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e1/Sch%C3%B6nenberg_04.jpg

    Kurz vor Weihnachten stehen Maria und Elisabeth im Mittelpunkt des Evangeliums. Beide Frauen tragen ein Kind in ihrem Schoß: Maria ihren Sohn Jesus und Elisabeth Johannes den Täufer. Beide Mütter freuen sich auf die Geburt ihrer Kinder. Eine ideale Ausgangssituation für das Leben neuer Menschen.

    Doch nicht immer ist das so. Es gibt viele Umstände, die es Müttern schwer machen, ihre Kinder anzunehmen, was sich wiederum negativ auf die Kinder auswirken kann. Die Beziehungen zwischen Müttern und ihren Kindern sind nicht selten belastet. Dazu ein Beispiel:

    Einsames Kind
    Einsames Kind von DALL·E

    Einmal besuchte ich das Sterbebett einer älteren Frau, die Ende 70 war. Bei ihr war ihr etwa 30-jähriger Sohn. Die Frau mit fast 50 Jahren geboren. Während des Gesprächs sagte der Sohn zu mir: „Ich bin der ‚Unfall‘.“ Ich fragte: „Wie kommen Sie denn darauf?“ Er sagte: „Meine Mutter hat mir das immer wieder gesagt, weil ich unerwartet gekommen bin.“ Sein ganzes Leben trug er dieses Etikett mit sich herum: „Unfall“.

    Es gibt auch positive Beispiele. Eine Mutter berichtete voller Liebe und Dankbarkeit von ihrem Sohn, der am Down-Syndrom litt: „Alle meine Kinder sind ihren eigenen Weg gegangen. Aber dieser mein Sohn ist so lieb zu mir wie kein anderes Kind. Er ist der Treueste.“

    Manchmal hört man von „Wunschkindern“. Ein schönes Wort, solange es nicht andere Kinder herabsetzt, die vielleicht „außerplanmäßig“ kamen. Manche Eltern haben dann aber auch sehr hohe Erwartungen an ihr Wunschkind. Es Wunschkind soll dann am besten zweisprachig aufwachsen, ein Instrument beherrschen, bei Wettbewerben gewinnen … Doch was bedeutet das für das Kind? Manche Kinder leiden unter dem Erwartungsdruck ihrer Eltern und können ihre eigenen Wege nicht finden. Der Sinn ihres Lebens wird darauf reduziert, die Eltern stolz zu machen. Wenn sie sich davon nicht befreien, leben sie am wahren Leben vorbei.

    Ein neues Bewusstsein

    Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern sind oft nicht ideal. Wo Menschen zusammenleben, gibt es Unvollkommenheit, Fehler und Verletzungen. Unsere eigenen Versäumnisse und die unserer Eltern sind real und präsent. Es hilft sie anzuschauen ohne irgendjemand, auch nicht sich selbst, Vorwürfe zu machen.

    Mutter mit Tochter
    Foto von Cliff Booth: https://www.pexels.com/de-de/foto/menschen-entspannung-freunde-frauen-4057864/

    Es ist wie mit den Seerosen sie strecken ihre Wurzeln in den dunklen Schlamm in der Tiefe des Sees. Den benötigen sie um Halt und Nährstoffe zu gewinnen. So können sie auf der Wasseroberfläche aufblühen in leuchtenden Farben.

    Seerose
    Seerose erzeugt Gemini

    Allem eine positive Wendung zu geben, dazu hilft uns der Glaube. Durch unseren Glauben wissen wir: Gott liebt uns unendlich viel mehr, als es Menschen je können. Er freut sich über unser Leben und dass wir geboren wurden. Diese Liebe Gottes gibt uns die Kraft, dankbar zu sein für das, was unsere Eltern uns gegeben haben – für das Leben, für ihre Mühe, für die guten Momente. Gleichzeitig dürfen wir die Schattenseiten sehen, ohne daran übermäßig zu leiden. Das Leben ist nicht perfekt, aber wir können uns weiterentwickeln und Heilung finden und freier und glücklicher leben.

    Gerade jetzt, in der Zeit vor Weihnachten, schauen wir auf Maria und Jesus. Maria nahm ihren Sohn voller Vertrauen und Liebe an. Sie wusste: In diesem Kind liegt Segen. Auch wir dürfen uns daran erinnern: Jeder Mensch ist gewollt und geliebt von Gott. Das gibt uns Hoffnung und Kraft für unser eigenes Leben und für unsere Beziehungen zu anderen.