
Kennen Sie diesen Moment auf Festen, wenn plötzlich etwas fehlt? Wenn die sorgfältige Planung an ihre Grenzen stößt und die Sorgenfalten der Gastgeber tiefer werden? Genau in solch einem Moment beginnt die Geschichte, die uns Johannes über das erste Zeichen Jesu erzählt.
In Kana, einem unscheinbaren Dorf in Galiläa, feiert eine Familie Hochzeit. Jesus ist dort mit seiner Mutter und den ersten Jüngern zu Gast. Sieben Tage dauert solch ein Fest – eine Zeit überschäumender Freude, in der das ganze Dorf zusammenkommt. Doch dann geschieht das Unfassbare: Der Wein geht zur Neige. Was uns heute vielleicht als kleine Peinlichkeit erscheint, bedeutete damals eine tiefe soziale Beschämung. Der Mangel an Wein hätte nicht nur das Fest beendet, sondern den Ruf der Familie auf Jahre hinaus beschädigt.
In dieser Situation der Not wendet sich Maria an ihren Sohn. Ihre Worte sind schlicht: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Keine Forderung, kein dramatischer Appell – nur das stille Vertrauen einer Mutter, die weiß, dass ihr Sohn helfen kann. Und Jesus? Seine zunächst scheinbar abweisende Antwort „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“ wird durch sein Handeln zu einem tiefen Ja der Zuwendung.
Was dann geschieht, sprengt alle Dimensionen: Sechs steinerne Wasserkrüge, jeder fasst hundert Liter, werden bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Und dieses Wasser verwandelt sich in Wein – nicht in irgendeinen Wein, sondern in den besten, den der Festmeister je gekostet hat. Sechshundert Liter besten Weines! Eine verschwenderische Fülle, die jedes menschliche Maß übersteigt.
Doch Johannes erzählt uns diese Geschichte nicht als bloße Wundertat. In der Verwandlung von Wasser in Wein verdichtet sich die gesamte Botschaft Jesu: Wo Menschen am Ende ihrer Möglichkeiten sind, da beginnt Gottes verwandelnde Kraft zu wirken. Die überreiche Fülle des Weines wird zum Zeichen für die überfließende Gnade Gottes, die sich später in Jesu Hingabe am Kreuz und seiner Auferstehung vollendet.
Und was bedeutet diese Geschichte für uns heute? In einer Zeit, in der viele Menschen von Mangel sprechen – Mangel an Orientierung, an Hoffnung, an Gemeinschaft? Die Botschaft von Kana ist zeitlos: Gott verwandelt nicht nur Wasser in Wein, er verwandelt auch unsere Ängste in Zuversicht, unsere Einsamkeit in Gemeinschaft, unsere Endlichkeit in Ewigkeit.

Besonders berührend finde ich, dass Jesus dieses erste Zeichen auf einer Hochzeit wirkt. Er zeigt sich als ein Gott, der unsere Freude teilt, der das Fest des Lebens mit uns feiert. Die überbordende Fülle des Weines wird zum Vorgeschmack auf das große Festmahl des Reiches Gottes, zu dem wir alle eingeladen sind.
In unserer oft so nüchternen, durchrationalisierten Welt brauchen wir diese Botschaft von Kana: Dass Gott ein Gott der Fülle ist, nicht des Mangels. Ein Gott, der unsere menschlichen Begrenzungen nicht nur kennt, sondern verwandelt. Der aus dem Wasser unseres Alltags den Wein der Freude macht.

Wenn wir heute von hier weggehen, dann nehmen wir diese Gewissheit mit: In den Krügen unseres Lebens, die manchmal leer erscheinen mögen, kann sich durch Gottes Gegenwart eine Verwandlung ereignen. Wo wir nur Wasser sehen, kann Er Wein schaffen. Wo wir am Ende sind, ist Er erst am Anfang.
Diese Botschaft gilt besonders in Zeiten der Krise und der Unsicherheit. Das Wunder von Kana erinnert uns: Gott verlässt uns nicht. Er ist der treue Begleiter unseres Lebensweges, der Gastgeber, der unser Leben in ein Fest verwandeln will, und der Bräutigam, der sich in grenzenloser Liebe mit uns verbinden möchte.
Mögen wir in dieser Gewissheit leben und aus ihr Kraft schöpfen – heute und alle Tage.
P. Oliver Heck
Songtitel des oberen Songs „Wunder in Kana“ Wasser zu Wein
Wunder von Kana
Gedicht von suno:
[Verse 1]
In Kana auf der Hochzeit ganz verborgen
Seine Mutter sagt zu ihm ganz ohne Sorgen
Füllt die Krüge auf bis sie brechend voll
Wasser wird zu Wein wenn er es nur will
[Verse 2]
Mit einem Lächeln hat er es vollbracht
Sein erstes Zeichen alle haben gestaunt
In Galiläa begann der heilige Ruf
Seine Jünger glaubten an ihn voller Mut
[Chorus]
Jesus macht aus Wasser puren Wein
Zeichen seiner Macht ein göttlich Schein
Seine Jünger sahen fühlten Gottes Kraft
In Kana auf der Hochzeit war es vollbracht
[Bridge]
Verwandelte Herzen mit einfachen Mitteln
Jedem der da war blieb es lange im Sinn
Funke des Glaubens breitet sich aus
Jesus zeigt die Liebe wie das Licht im Haus
[Verse 3]
Seine Mutter sprach Worte voll Vertrauen
Wasser in den Krügen ließ er kaum erschauen
Doch als die Gäste vom Kelch dann tranken
Erkannten sie sein Werk und konnten danken
[Chorus]
Jesus macht aus Wasser puren Wein
Zeichen seiner Macht ein göttlich Schein
Seine Jünger sahen fühlten Gottes Kraft
In Kana auf der Hochzeit war es vollbracht
Wasser zu Wein – Gedicht erzeugt von deepseek.ai
Die Hochzeit zu Kana
In Kana, wo die Freude lacht,
da ward ein Fest zur Hochzeit gemacht.
Die Gäste kamen, froh und bereit,
zu feiern die Lieb’ in Ewigkeit.
Doch als der Wein begann zu rinnen,
da sah man Sorge, die Herzen spannen.
Die Krüge leer, der Vorrat schwand,
die Stimmung droht’ ins Leere zu landen.
Maria, die Mutter, voll Gnade und Licht,
sah Jesum an, ihr Blick sprach’s nicht.
„Sie haben kein Wein mehr“, flüsterte sie,
und Jesus, er wusste, was nun geschieh’.
„Was willst du von mir?“, sprach er zu ihr,
„Meine Stund’ ist noch nicht, doch ich folg’ dir.“
Sechs steinerne Krüge, groß und schwer,
ließ er füllen mit Wasser, klar und mehr.
Dann sprach er leise, mit göttlicher Macht:
„Nun schöpft daraus, bringt’s ans Licht der Nacht.“
Und siehe, das Wasser, so klar und rein,
ward zu dem edelsten, süßesten Wein.
Der Speisemeister kostet’, sein Auge strahlt,
„Du hast den besten Wein aufgehoben, entfaltet!“
Die Gäste staunten, die Freude kehrt ein,
denn Jesus schenkt’ ihnen Wunder und Wein.
So zeigt’ er den Anfang der Herrlichkeit,
ein Zeichen der Liebe, der Gnadenzeit.
In Kana, da ward die Freude groß,
denn Jesus verwandelt Not in Trost.
Und noch heute, wer glaubt und vertraut,
erlebt, wie er Wunder ins Leben baut.
Denn er ist der Herr, der alles kann –
er verwandelt Wasser in Wein, auch in dir und mir. Amen.