Weihnachten in der Stille und mit Gott

als Video auch auf youtube: https://youtu.be/pnMYttTasFw

Weihnachten ist eine Zeit der Freude, des Friedens und der Gemeinschaft. Menschen suchen nach Geborgenheit und Frieden und finden sie in Freundschaften, Familie und anderen Gemeinschaften. Doch für die Heilige Familie war die Geburt Jesu eine große Herausforderung. Maria war jung und hochschwanger, und obwohl sie durch die Begegnung mit dem Engel Gabriel gestärkt wurde, konnte sie mit niemandem darüber sprechen. Selbst Josef, ihr zukünftiger Ehemann, wusste anfangs nichts davon und musste sich mit seinen Zweifeln auseinandersetzen. Erst ein Bote Gottes im Traum half ihm, diese Situation zu verstehen.

In ihrer Kleinstadt waren Maria und Josef mit dieser besonderen Aufgabe allein. Die Einsamkeit verschärfte sich, als die Geburt Jesu näher rückte und sie in Bethlehem eine Unterkunft suchten. Stellen Sie sich vor, Sie reisen nachts mit dem Zug, der unerwartet in einer fremden Stadt anhält, weil die Verbindung unterbrochen ist. Ohne Weiterreisemöglichkeit und ausgebuchte Hotels wären Sie auf sich allein gestellt. So ähnlich erging es der Heiligen Familie – mit dem zusätzlichen Druck der bevorstehenden Geburt.

Krippe kalte Nacht
Quelle: DALL*E

Schließlich fanden sie eine einfache Unterkunft, die von Hirten als Unterstand für Tiere genutzt wurde. Hätten sie Gott Vorwürfe machen können? Sicherlich. Doch sie vertrauten darauf, dass Gott sie nicht allein lassen würde, auch wenn die Umstände schwierig waren. So wurde Jesus, der Sohn Gottes, in einem Stall geboren – in Einsamkeit und fernab von menschlichem Komfort.

Die Geschichte zeigt jedoch, dass die Einsamkeit nicht das letzte Wort hat. Engel verkündeten den Hirten die frohe Botschaft, und voller Freude eilten diese zur Krippe. Plötzlich war die Heilige Familie nicht mehr allein – die Geburt Jesu brachte Licht und Gemeinschaft in die Dunkelheit.

Krippe warmton
Quelle: DALL*E

Das Motiv der Begegnung in der Abgeschiedenheit mit Gott durchzieht die gesamte Bibel. Auch wir finden Gott oft in der Stille und im Alleinsein, wenn wir uns für ihn öffnen. Gerade an Weihnachten, wenn viele Menschen Familie und Freunde um sich haben, fühlen sich manche ausgeschlossen und einsam. Doch die Geburt Jesu erinnert uns daran, dass Gott auch in der Einsamkeit bei uns ist. Seine Geburt in einem einfachen Stall zeigt uns, dass er die Tiefen unserer Erfahrungen teilt.

Uns werden vielleicht keine Engel erscheinen, aber wir können die Gewissheit im Glauben finden, dass Gott in unseren Herzen lebt. Wie Angelus Silesius schrieb: „Wenn Gott auch tausendmal in dieser Welt geboren würde, aber nicht in deinem Herzen, wäre er umsonst geboren worden.“ Möge unser Herz zu einer Krippe werden, damit Gott auch heute noch in unserer Welt ankommen kann.